SlaughtertripV.I.P.
#1Bastelt ihr gerne? In diesem Anime erfährt man, wie man Tiere bastelt … echte Tiere! Dazu muss man jedoch leider ein Engel sein …
Dieser Anime ist ein Vertreter der allem Anschein nach immer beliebter werdenden Infotainment-Sendungen. Genauso wie z. B. bei »Dumbbell Nan Kilo Moteru?«, »Sounan desu ka?« oder der Speerspitze dieses Genres, »Hataraku Saibou«, wird man hier unterhalten und lernt was dabei. Während man bei den beiden erstgenannten Serien Tipps bekommt, die man mehr oder weniger gut im Real Life umsetzen kann, und bei dem Zellen-Anime den interessantesten Biologie-Unterricht ever bekommt, befasst sich dieser Anime mit einem weitaus gewöhnlicheren Thema: Tiere. Damit wird der Info-Teil des Begriffes »Infotainment« abgedeckt. Für das »tainment« – der Unterhaltung – sorgt der seltsame Plot.
Weil der Lerninhalt – wenn man diesen so nennen kann – so unspektakulär ist, ist der Anime selbst umso bizarrer. Protagonist Shimoda kommt neu in das Tierdesignerteam des Himmels. Warum es überhaupt solch ein Team gibt? Weil Gott viel zu faul ist, um seine Arbeit zu machen! Stattdessen gibt er Shimoda und den anderen immer wieder neue Aufträge, die abstrakter kaum sein könnten und die ihm wohl spontan nach dem Mittagsschläfchen eingefallen sind. Manch einer, der schon Erfahrung in der Arbeitswelt hat, könnte meinen, dass Gott die Persiflage eines nicht ganz so kompetenten Chefs sein soll.
Um die Bizarrerie, mit der Gott seine Angestellten an den Rand des Wahnsinns treibt, etwas greifbarer zu machen, habe ich ein bisschen in seinen Schreibtischladen gewühlt und ein paar Arbeitsaufträge zur öffentlichen Einsicht bereitgestellt. (Ja ja, Datenschutz …) Also los! Ein Tier, das …
Die meisten Episoden folgen zwar demselben Schema (Gottes Auftrag → Trial and Error → Accepted), doch der Anime ist so verrückt, dass man glauben könnte, dass dieses Schema eine Wanderung durch Freak Town unternommen hat: Auch wenn man die Stadt selbst kennt, weiß man nie, was einen an der nächsten Straßenecke erwartet. Verlässt der Anime einmal das vertraute Terrain, wird er sogar noch bekloppter. Die Engel begeben sich mit dem Zuseher u. a. auf eine Reise in den Mikrokosmos eines der kreierten Tiere, in ein Fernsehstudio zur Show »Which one will be accepted?«, in den Themenpark der Hölle und auf eine eigens für Feldversuche erschaffene Insel. Einmal wird der Spieß sogar umgedreht und der Zuseher darf anhand eines ersten Entwurfs mitraten, welches Tier daraus letzten Endes geworden ist.
In jeder Episode gibt es ein kurzes und nicht animiertes Segment, bei dem man etwas genauer auf eines der erschaffenen Tiere eingeht. Für manche Zuseher mag das der vermutlich trockenste Teil jeder Episode sein. Damit würde ich mit diesen Zusehern d‘accord gehen.
Neben der Weirdness der Comedy spart man hier auch nicht mit jenem Stilmittel, das oft benutzt wird und seine Wirkung fast nie verfehlt: Parodie. Ob Kiss, »Meitantei Conan« oder »Dragon Ball Z« … die Parodien sind schnell und einfach als solche zu erkennen, aber dennoch unterhaltsam.
Die Tiere bekommen zwar fast immer das Accepted-Gütesiegel, doch der Anime selbst hat ein paar Mängel aufzuweisen. Es mangelt an einer Story, an interessanten Charakteren und an einem guten Zeichenstil … wobei das alles sehr subjektiv ist. Serien mit einem episodischen Aufbau können ebenfalls sehr gut sein, doch auch in solchen wird oft ein bestimmtes Ziel verfolgt, dem sich Schritt für Schritt – auch wenn es kleine Schritte sind – genähert wird. Die Charaktere sind zwar einzigartig, wachsen einem aber nicht ans Herz. Der Protagonist ist noch der normalste unter den Engeln, weshalb er die Rolle der Identifikationsfigur einnimmt. Einen Normalo unter den bunten Vögeln braucht es auch. Meido hat eine Geschmacksverirrung und ist das Anime-Pendant zu Wednesday Addams, Tsuchiya ist verrückt nach Pferden und Kanamori löst aufgrund ihres/seines Aussehens und ihres/seines Verhaltens Genderdiskussionen in Fankreisen aus. Der Zeichenstil hat definitiv seinen ganz eigenen Touch, jedoch wirken die Zeichnungen sehr flach.
Den Anime selbst habe ich mit 3 ½ Sternen bewertet. Das Opening »Give It Up?« von 96Neko würde ich mit 5 Sternen bewerten … oder mit 5 durch die Gegend hüpfenden Zuckerstangen. Ich weiß nicht, was das sein soll. Ich weiß nur, dass mich das Ding jedes Mal fertiggemacht hat. Es ist doof, aber dieser Doofheit konnte ich mich nie entziehen. Vom Opening geht eine Faszination aus, die ich mir nicht erklären kann. Ähnlich wie der Braune Ton oder der Tritonus aka Teufelsintervall wird dieses Lied in die Geschichte der ungeklärten Musik-Mythen eingehen.
Für wen ist dieser Anime? Für Leute, die ihr Wissen über Tiere aufstocken möchten – ganz offensichtlich. Aber auch für Leute, die gerne miträtseln, denn man weiß anfangs nie, welches Tier aus Gottes beknackten Aufträgen entsteht. Und auch für Leute, die gerne etwas Neues, etwas ganz Spezielles sehen möchten, denn die Kreativität sprudelt hier nur so heraus wie Cola aus einer geschüttelten Flasche. Und ganz, ganz, ganz bestimmt auch für Leute, die das lustig-doofste Opening seit der Gründung des Designerteams im Himmel hören möchten.
Dieser Anime ist ein Vertreter der allem Anschein nach immer beliebter werdenden Infotainment-Sendungen. Genauso wie z. B. bei »Dumbbell Nan Kilo Moteru?«, »Sounan desu ka?« oder der Speerspitze dieses Genres, »Hataraku Saibou«, wird man hier unterhalten und lernt was dabei. Während man bei den beiden erstgenannten Serien Tipps bekommt, die man mehr oder weniger gut im Real Life umsetzen kann, und bei dem Zellen-Anime den interessantesten Biologie-Unterricht ever bekommt, befasst sich dieser Anime mit einem weitaus gewöhnlicheren Thema: Tiere. Damit wird der Info-Teil des Begriffes »Infotainment« abgedeckt. Für das »tainment« – der Unterhaltung – sorgt der seltsame Plot.
Weil der Lerninhalt – wenn man diesen so nennen kann – so unspektakulär ist, ist der Anime selbst umso bizarrer. Protagonist Shimoda kommt neu in das Tierdesignerteam des Himmels. Warum es überhaupt solch ein Team gibt? Weil Gott viel zu faul ist, um seine Arbeit zu machen! Stattdessen gibt er Shimoda und den anderen immer wieder neue Aufträge, die abstrakter kaum sein könnten und die ihm wohl spontan nach dem Mittagsschläfchen eingefallen sind. Manch einer, der schon Erfahrung in der Arbeitswelt hat, könnte meinen, dass Gott die Persiflage eines nicht ganz so kompetenten Chefs sein soll.
Um die Bizarrerie, mit der Gott seine Angestellten an den Rand des Wahnsinns treibt, etwas greifbarer zu machen, habe ich ein bisschen in seinen Schreibtischladen gewühlt und ein paar Arbeitsaufträge zur öffentlichen Einsicht bereitgestellt. (Ja ja, Datenschutz …) Also los! Ein Tier, das …
- süß und gleichzeitig nicht süß ist
- wie ein Fleischfresser anmutet, aber in Wirklichkeit ein Pflanzenfresser ist
- einem Edelstein ähnelt
- als Attraktion in einem Themenpark in der Hölle dient
- beobachtet, auch wenn es so aussieht, als sei niemand in der Nähe
- beim Balzen starkes Herzpochen verursacht
- Knochen als Waffen benutzt (nein, nicht Knogga!)
Die meisten Episoden folgen zwar demselben Schema (Gottes Auftrag → Trial and Error → Accepted), doch der Anime ist so verrückt, dass man glauben könnte, dass dieses Schema eine Wanderung durch Freak Town unternommen hat: Auch wenn man die Stadt selbst kennt, weiß man nie, was einen an der nächsten Straßenecke erwartet. Verlässt der Anime einmal das vertraute Terrain, wird er sogar noch bekloppter. Die Engel begeben sich mit dem Zuseher u. a. auf eine Reise in den Mikrokosmos eines der kreierten Tiere, in ein Fernsehstudio zur Show »Which one will be accepted?«, in den Themenpark der Hölle und auf eine eigens für Feldversuche erschaffene Insel. Einmal wird der Spieß sogar umgedreht und der Zuseher darf anhand eines ersten Entwurfs mitraten, welches Tier daraus letzten Endes geworden ist.
In jeder Episode gibt es ein kurzes und nicht animiertes Segment, bei dem man etwas genauer auf eines der erschaffenen Tiere eingeht. Für manche Zuseher mag das der vermutlich trockenste Teil jeder Episode sein. Damit würde ich mit diesen Zusehern d‘accord gehen.
Neben der Weirdness der Comedy spart man hier auch nicht mit jenem Stilmittel, das oft benutzt wird und seine Wirkung fast nie verfehlt: Parodie. Ob Kiss, »Meitantei Conan« oder »Dragon Ball Z« … die Parodien sind schnell und einfach als solche zu erkennen, aber dennoch unterhaltsam.
Die Tiere bekommen zwar fast immer das Accepted-Gütesiegel, doch der Anime selbst hat ein paar Mängel aufzuweisen. Es mangelt an einer Story, an interessanten Charakteren und an einem guten Zeichenstil … wobei das alles sehr subjektiv ist. Serien mit einem episodischen Aufbau können ebenfalls sehr gut sein, doch auch in solchen wird oft ein bestimmtes Ziel verfolgt, dem sich Schritt für Schritt – auch wenn es kleine Schritte sind – genähert wird. Die Charaktere sind zwar einzigartig, wachsen einem aber nicht ans Herz. Der Protagonist ist noch der normalste unter den Engeln, weshalb er die Rolle der Identifikationsfigur einnimmt. Einen Normalo unter den bunten Vögeln braucht es auch. Meido hat eine Geschmacksverirrung und ist das Anime-Pendant zu Wednesday Addams, Tsuchiya ist verrückt nach Pferden und Kanamori löst aufgrund ihres/seines Aussehens und ihres/seines Verhaltens Genderdiskussionen in Fankreisen aus. Der Zeichenstil hat definitiv seinen ganz eigenen Touch, jedoch wirken die Zeichnungen sehr flach.
Den Anime selbst habe ich mit 3 ½ Sternen bewertet. Das Opening »Give It Up?« von 96Neko würde ich mit 5 Sternen bewerten … oder mit 5 durch die Gegend hüpfenden Zuckerstangen. Ich weiß nicht, was das sein soll. Ich weiß nur, dass mich das Ding jedes Mal fertiggemacht hat. Es ist doof, aber dieser Doofheit konnte ich mich nie entziehen. Vom Opening geht eine Faszination aus, die ich mir nicht erklären kann. Ähnlich wie der Braune Ton oder der Tritonus aka Teufelsintervall wird dieses Lied in die Geschichte der ungeklärten Musik-Mythen eingehen.
Für wen ist dieser Anime? Für Leute, die ihr Wissen über Tiere aufstocken möchten – ganz offensichtlich. Aber auch für Leute, die gerne miträtseln, denn man weiß anfangs nie, welches Tier aus Gottes beknackten Aufträgen entsteht. Und auch für Leute, die gerne etwas Neues, etwas ganz Spezielles sehen möchten, denn die Kreativität sprudelt hier nur so heraus wie Cola aus einer geschüttelten Flasche. Und ganz, ganz, ganz bestimmt auch für Leute, die das lustig-doofste Opening seit der Gründung des Designerteams im Himmel hören möchten.
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